Arneis

Die Arneis ist DIE Weißweinsorte aus dem Piemont. Ursprünglich dort alteingesessen, war sie noch vor 50 Jahren nahezu bedeutungslos geworden und fast aus den Weinbergen verschwunden. Schuld daran war die doch eher kapriziösen Art der Rebsorte: nicht sehr robust, macht viel Arbeit und die Erträge sind auch nicht berauschend. Es ist also aufwendig, mit der Arneis regelmäßig qualitativ guten Wein in rentablen Mengen zu bekommen. Niemand kann ganz genau sagen, was der Name „Arneis“ eigentlich genau bedeutet. Doch gibt es Hinweise auf „die kleine Schwierige“ oder „sturköpfig“, was beides durchaus zu ihrer anspruchsvollen Art passen würde.

Ganz gegen jede Erwartung hat diese fast in Vergessenheit geratene Rebsorte im 21. Jahrhundert ein überraschendes und erstaunliches Revival erlebt. Die erfolgreiche Wiederbelebung der Arneis hat mit der Rückbesinnung auf für die jeweilige Region typische und besondere  Rebsorten zu tun. Konsumenten und Produzenten hatten an diesem Trend gleichermaßen Anteil. Das hätte allerdings kaum funktioniert, wenn die Arneis im Piemont nicht noch eine andere herausragende Qualität hätte. Die Rebsorte hat Klasse. Und wenn der Winzer alles richtig macht, dann gibt es auch einen Klassewein aus der Arneis.

Die Weine, welche aus der Arneis gekeltert werden, sind in der Regel eher säuremild, fruchtbetont und leicht duftig. Je nach Stil des Weinguts und Terroir reicht die Bandbreite der Charaktere von opulent und mächtig bis hin zu Weinen, die sich mit Finesse, Eleganz und Mineralität auszeichnen.